Feierliche Eröffnung von fünf neuen „Stationen der Erinnerung“ am 9. Mai 2014 in Wieden, Draschepark

Bezirksrat Emil Puller

Ernst Fitzka vom Verein Steine der Erinnerung führte uns durch das Programm und für die musikalische Umrahmung sorgte die Gruppe Avanim. Frau BV Stellvertreterin Lea Halbwidl würdigte die Arbeit des Vereins und bietet jederzeit für weitere Steinsetzungen ihre Unterstützung an. „Wir sind sehr glücklich mit ihrem Projekt in unserem Bezirk“. BR Emil Puller betonte, dass Österreich Verantwortung für die Geschichte übernehmen muss, dass sich Österreich geändert hat und wie bedeutungsvoll Erinnerungsarbeit ist. Es ist eine wichtige politische Aufgabe sich gegen Rassismus und Antisemitismus zu stellen. Elisabeth Ben David Hindler begrüßte die zahlreichen Anwesenden sehr herzlich, stellte die Familien vor und erzeugte mit ihren warmen Worten das Gefühl einer gemeinsamen „Gedenkfamilie“.

Johanna Ambros (Blechturmgasse 18) erzählte, dass ihre Tante erst im hohen Alter über ihre Mutter Stefanie Hoffmann, die sie über alles liebte, zu sprechen begonnen hatte. Sie ist glücklich, dass sie für Stefanie Hoffmann einen Gedenkstein setzen konnte, da sonst leider nichts mehr auch kein Foto an sie erinnert.

Ulrike Plichta , Initiatorin der Steine Radeckgasse 5 berichtete, wie sie bei der Sanierung ihrer Mietwohnung auf den Architekten Bruno Altmann gestoßen ist und über ihre Recherchen sein Leben betreffend. Besonders berührt ist sie über den Zufall, dass sie als Studentin in einem Haus im dritten Bezirk wohnte, in dem auch Bruno Altmann eine Zeit lang gelebt hat. Über die Gedenksteine, die sie nun jeden Tag vor dem Wohnhaus sieht, ist sie sehr glücklich. Niklas Lämmel hat als Freiwilliger in der Gedenkstätte Theresienstadt gearbeitet und meinte, dass er jetzt eine traurige Geschichte über die Ermordung von Wilhelm Waltuch erzählen werde, aber damit verbunden ist auch eine glückliche Geschichte. Er hat nämlich über einen Blog seine große Familie kennengelernt und Freundschaft geschlossen. David Rennert spricht stellvertretend für seine Familie über Lea und und Pinkas Renner. (Großeltern) Anschließend besuchten wir alle gemeinsam die Stationen.


Blechturmgasse 18

Johanna Ambrosch


Radeckgasse 5

Ulrike Plichta


Favoritenstraße 12

Vier Generationen der Familie lebten in diesem Haus. Die Enkel sind glücklich, dass sie gemeinsam mit ihrer Familie und allen Anwesenden ihre Gedenksteine eröffnen können. Sie wünschen allen Frieden.


Argentinierstraße 20

Diese Station wurde von respect.net und dem Schönberg Center finanziert.

Irene Suchy, Elisabeth Ben David Hindler

Irene Suchy berichtete über ihre Recherchen zum Leben von Lilly Lieser , anschließend spielte Burghard Stangl das Lied vom Verlust (Komposition: Konrad Renner)


Heumühlgasse 16

Rebecca Rennert, Burghard Stangl, Konrad Rennert

Emil Rennert (Urenkel von Lea und Pinkas Rennert) las aus der Autobiografie „Der Welt in die Quere“ von Erwin Rennert (Sohn von Leo und Pinkas) und im Anschluss spielte Burghard Stangl auf seiner E-Gitarre und Rebekka Rennert (Urenkelin) hat gesungen (Komposition von Konrad Rennert).