Über uns

Wir sind seit dem Jahr 2005 ein kleiner, privater Verein und haben es uns zum Ziel gesetzt, der jüdischen Opfer des Holocausts zu gedenken und die Erinnerung an das jüdische Leben und die jüdische Kultur vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten wach zu halten. Dieses Gedenken wollen wir an den Orten, an denen jüdische Wiener_innen gelebt haben, durch das Setzen von „Steinen der Erinnerung“ verankern.

Verein Steine der Erinnerung

Daliah Hindler


Matthias Beier


Roswitha Hammer


Vally Steiner 


Ernst Fitzka


Zahava Hindler


Tim Corbett

 

 

 


 Emily Stueber


Elisabeth Ben David-Hindler, 2016 verstorben


Karl Jindrich, 2016 verstorben


Aufgaben und Ziele

Die Ziele, wie hier beschrieben, hätten wir anfangs nicht in dieser Weise formulieren können. Sie haben sich im Laufe unserer Arbeit herauskristallisiert:

  • Wir geben den Ermordeten wieder einen Platz in ihrem Heimatbezirk. So sind sie und ihr Schicksal nicht vergessen.
  • Den Angehörigen geben wir die Möglichkeit, ihrer ermordeten Großeltern, Eltern und Geschwister zu gedenken. Herr Feldschuh, für dessen Eltern und Großmutter wir „Steine der Erinnerung“ gesetzt haben, hat, schwerkrank, seine Ruhe finden können, nachdem er Fotos davon gesehen hat. (Das hat seine Nichte berichtet.)
    Das Trauma der Angehörigen, für deren Familie wir Steine setzen, ist so tief, dass wir auch mit dem besten Projekt diese Wunden nicht heilen können, aber unser großer Wunsch ist es, zur Linderung der Schmerzen beizutragen.
    Was den Überlebenden auch hilft ist das Gefühl, dass das große Leid, das ihre Familien erlitten haben, in Wien erkannt und anerkannt wird.
  • Die Verankerung unserer Projekte in der Bevölkerung ist für uns von zentraler Bedeutung. Unsere Projekte werden zum Teil durch Patenschaften, Bausteine und Spenden getragen. Natürlich brauchen wir eine finanzielle Basis, aber mindestens genau so wichtig ist uns, dass viele Menschen an unseren Projekten mitbauen und sie mittragen.
  • Diese Form der Wiener Vergangenheitsbewältigung soll eine gemeinsame Sache sein. Je mehr Menschen daran beteiligt, sind, desto stärker ist auch die Verankerung und die Wirkung. Wobei wir uns nicht in erster Linie an jüdische Kreise wenden. Zugleich ist die Beteiligung für die Unterstützer_innen auch eine persönliche Bereicherung: Ich zitiere aus dem Interview mit einem Paten:

    „Was ich an diesem Projekt so besonders finde: Ich lerne die Geschichte besser kennen und gleichzeitig kann ich etwas Positives dazu beitragen. Ich kann aktiv sein, das ist für mich eine Erleichterung, also tue ich auch mir etwas Gutes damit. Ich habe das sehr faszinierend gefunden, dass man eine Patenschaft übernehmen kann. Man kann jetzt für einen Menschen, der Opfer dieses Systems wurde und keine Angehörigen mehr hat, im Nachhinein das Gedenken übernehmen.“

  • Unterstützer_innen beteiligen sich in vielen Bereichen. So übernehmen beispielsweise Anrainer_innen das regelmäßige Putzen der Steine. Menschen aus der Bevölkerung sind in vielen Formen ehrenamtlich aktiv und initiativ. So schreiben wir gemeinsam Geschichte von unten.
  • Wir erzeugen Bewusstsein über Verdrängtes und Unbekanntes bei den Menschen, die vorübergehen.
  • Wir leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Wiener Vergangenheitsbewältigung, indem wir mit den „Steinen der Erinnerung“ den öffentlichen Raum verändern.
  • Wir setzten und setzen Impulse für andere Initiativen, die sich in Wien und Umgebung gebildet haben.