Feierliche Eröffnung am 27.09.2018 von vier Stationen der „Steine der Erinnerung“ in Neubau

Wir beginnen im Admiral Kino in der Burggasse 119, spät angekündigt, aber dafür umso intensiver ist die Medienanwesenheit um die Steinsetzung vor dem Kino. Im Vorraum des Lichtspieltheaters Admiral werden Interviews geführt, Fotos geschossen und ein Beitrag für den öffentlichen Rundfunk gedreht.


Roswitha Hammer eröffnet mit einer Einführung in die Arbeit des Vereins „Steine der Erinnerung“ und lässt auch nicht die viele Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder wie Lektor Rudolf Forster, Peter Mlczoch, Anneliese Steiner und die Grafikerin Jamila Böhm unerwähnt.


Frau Hammer stellt Herrn Bezirksvorsteher Markus Reiter vor, der sich bei der jetzigen Besitzerin des Admiral Kinos, Frau Englert, für die Möglichkeit bedankt, die Eröffnung hier zu veranstalten. In seiner Rede erzählt er vom Erfolg der diesjährigen „Steine“ Reinigungsaktion im siebenten Bezirk.

Henry Ebner, Initiator des Steines für Margarethe und Berthold Ebner, hat die einmalige Kultur und Geschichte seiner ehemaligen Heimatstadt immer als Teil seines Erbes begriffen und das an seine Kinder und Enkel gerne weitergegeben.

Dazu gehören auch wiederholte Besuche in Wien. Herr Ebner unterstreicht, dass Aussöhnung das Thema unserer Tage sein muss.


Nächste Station für heute ist die Westbahnstraße 27.

Initiatorin dieses „Steines“ ist Lesley Woodfin aus Israel, die leider nicht persönlich anwesend sein kann. Ihre beiden Brüder aus den USA mit ihren Kindern und zwei ihrer Cousins aus Israel mit ihren Ehefrauen eröffnen den neuen Stein.

Auf dem Cover der Broschüre der Stationen in Neubau ist eine alte Fotografie einer Feier aus Anlass des ersten Geburtstages eines kleinen Knaben abgebildet.

Dieses kleine Baby steht heute vor uns: es ist Uzi Wellsh, einer der Cousins aus Israel.

Betty Pollak spricht für die Familie und mahnt, Geschichten über das Leben zu erzählen und nicht den Mördern das letzte Wort zu überlassen.


 

 

In der Neubaugasse 70 gibt es neue Steine für ermordete HausbewohnerInnen, von denen keine Angehörigen recherchiert werden konnten und eine Plakette für Irma und Leopold Huppert.

Initiatorin ist Heidi M. Nunally aus den USA, die Tochter Irma Hupperts. Das Leben ihrer Mutter war durch den Britischen Kindertransport vom Westbahnhof gerettet worden. Sie liest bedrückende Erinnerungen ihrer Mutter vor.


Die letzte Station für heute ist Kirchengasse 25, wo ein Stein für Ella Pörner, geborene Jellinek eröffnet wird.

Herr Dr. Michl, dessen Stiefurgroßmutter Ella Pörner war, ist mit seiner Gattin anwesend und spricht von seinen Kindheitserinnerungen an die Wohnung Ella Pörners. Er kennt die Wohnung noch gut, da seine Großmutter hier nach dem Krieg noch weiter wohnte und wahrscheinlich das Strassgeschäft der Stiefurgroßmutter weiter führte.