Eröffnung einer „Station der Erinnerung“ in der Inneren Stadt

In der Biberstraße 22 wurde am 3.6.2011 ein Stein der Erinnerung mit großer Beteiligung der Bevölkerung eröffnet. Herr Langfelder kam mit seiner Frau eigens aus Australien um seine Großmutter Emma Neumann zu ehren. Die Veranstaltung wurde daher fast durchgehend auf Englisch gehalten. Auch der 91 jährige Neffe von Emma Neumann, Walter Weissenstein, war anwesend.

Maria Graff, Vorsitzende der Kulturkommission Innere Stadt hielt eine kurze eindrucksvolle Rede, in der sie die Angehörigen wärmstens willkommen hieß und ihre Unterstützung für die Steine der Erinnerung sowohl finanziell als auch persönlich unterstrich. Auch für zukünftige Projekte im ersten Bezirk sagte sie ihre Unterstützung zu.

Elisabeth Ben David-Hindler stellte zunächst die anwesenden Vereinsmitglieder Vally Steiner, Ernst Fitzka und Daliah Hindler vor. Der Verein arbeitet seit diesem Jahr in elf Bezirken. Sie erzählte, dass der erste Bezirk eine lange jüdische Geschichte hat. Die Steine der Erinnerung sollen ein Trost für die Angehörigen sein. Besonders hob sie wie immer die Arbeit freiwilliger MitarbeiterInnen hervor, die Steine warten, Recherchen machen, auf Eigeninitiative Wandtafeln für HausbewohnerInnen initiieren uvm. Auch die finanzielle Unterstützung durch Patenschaften, Nationalfonds und Zukunftsfonds sichern das Bestehen des Vereins.

Herr Langfelder dankte Elisabeth Ben David-Hindler für die Möglichkeit in Wien seiner Großmutter zu gedenken. Er selbst wurde 14 Tage vor dem Anschluss geboren und konnte mit seinen Eltern flüchten. Viele seiner Onkeln, Tanten und Großeltern hatten dieses Glück nicht. Beide Großväter starben eines „natürlichen“ Todes (wenn man zu einem Herzversagen am Tag des „Anschlusses“ bzw. kurze Zeit danach bei Verlust der Fabrik so sagen kann).

Herr Langfelder erzählte, dass seine Großeltern fürsorgliche Menschen waren. Emma Neumann wuchs in Rodaun auf und lebte mit dem Großvater in der Herrengasse, bevor sie in die Biberstraße ziehen musste. Für ihn ist es unglaublich sich vorzustellen, dass auch heute noch in vielen Teilen der Welt Völkermorde verübt werden. Zuletzt dankte er dem Verein dafür, dass er durch den Stein der Erinnerung für seine Großmutter endlich mit der Geschichte abschließen kann.

Walter Weissenstein, der Neffe von Emma Neumann sagte, er hoffe, dass Gott für all das Leid, dass jüdische Menschen in der Shoah erlebt haben im Jenseits eine Belohnung gibt.

Elisabeth Ben David-Hindler drückte ihre Überzeugung aus, dass „die Elterngeneration stolz auf uns ist“ und schloss mit den Worten „we are together and our souls are together“.