Feierliche Eröffnung von vier neuen „Stationen der Erinnerung“ im Alsergrund am 13. Juni 2017

Bei wunderbarem Sonnenschein versammelten sich im Park bei der Votivkirche zur feierlichen Eröffnung die Angehörigen, der Pate eines Steines, BezirksvertreterInnen und VertreterInnen der Kulturkommission und viele Interessierte und UnterstützerInnen des Vereins.

Avanim stimmten die Zeremonie mit einem neuen Lied aus ihrem Repertoire ein: „Shtil, die nacht is ojsgeshternt“. Danach begrüßte Matthias Beier die Festgäste: „Jeder Stein ist ein Symbol dafür, dass die Menschen hier gelebt und gewirkt haben …Viele Wienerinnen und Wiener putzen die Steine und haben immer ein Auge auf diese …“

Thomas Lieblich, der Stellvertreter der Bezirksvorsteherin, freute sich, dass so viele Angehörige zu den Steinsetzungen angereist sind und betonte: „… Wir müssen uns erinnern, wir werden uns erinnern und wir dürfen niemals vergessen …“.

Anschließend besuchten wir gemeinsam die Stationen.


Garnisongasse 6

Neta Rimon-Palevsky und Familie sind aus Israel angereist und gedenken ihrer Großeltern Armin und Rosa Reichmann. Daliah Hindler liest den Text über die Recherchen zu den Leben von Elsa und Ernst Lion aus der Broschüre (4.Teil Steine der Erinnerung im Alsergrund) vor.


Türkenstraße 25

Amon Ram aus Israel, Gideon Tomaschoff aus Kanada und Evey Kurlander aus England sind mit ihren Familien angereist und gedenken ihrer Groß- und Urgroßeltern Moritz und Charlotte Nasch. Hier war ihr letzter Wohnsitz. Ein sehr berührendes Gedicht aus einem Jüdischen Gebetbuch „Erinnern wir uns“ wurde vorgetragen. (Text in der Broschüre 4.Teil Steine der Erinnerung im Alsergrund).


Porzellangasse 22

Lesley(Pollak) Woodfin, Uzi Welish und Rafael Shai aus Israel und Victor A. Pollak und R. Timothy Pollak sind aus den USA angereist und gedenken ihrer Urgroßmutter Bertha Pollak und der Großtanten Gisela Pollak und Elisabeth(Pollak) Schneider mit ihrem Mann Jakob Schneider.

Die Recherchen durch den Verein ergaben, dass sich in diesem Haus auch Sammelwohnungen befanden. Der zweite Stein ist zum Gedenken an 45 jüdische Frauen und Männer und zwei Kinder, die hier beengt lebten und von den Nazis deportiert und ermordet wurden. Dieser Menschen gedachten wir mit einer Gedenkminute.


Nußdorferstraße 4

Ursula Werner aus Österreich gedenkt ihrer Großtanten und ein weiterer Angehöriger Wolfgang Drunk, sowie die Enkel und Urenkel gedenken Leopoldine und Marie Fischer mit den Worten: „ … liebe Tanten, wir werden euer Leben stets in Ehren halten …“.

Der zweite Stein ist zum Gedenken der 53 jüdischen Frauen und Männer, die hier beengt in Sammelwohnungen lebten und von den Nazis deportiert und ermordet wurden.