Eröffnung von vier neuen „Stationen der Erinnerung“ im Alsergrund am 25.9.2011

Die Eröffnung der neuen Stationen fand im Arne-Carlsson- Park statt.
Helene Kluger -Langer, die aus England gekommen war und Susanne Blatt, die aus den USA angereist war, hielten sehr bewegende Reden.

Susanne Blatt erzählte die Geschichte ihrer Eltern und sang ein Lied, das sie von ihrer Mutter gelernt hatte. [Download Rede]

Annie Schödlbauer, Helene Kluger-Langer, Liesl März, Collin Davies

Bezirksvorsteherin Martina Malyar würdigte diese Veranstaltung mit einer engagierten und herzlichen Rede und hieß die Gäste willkommen. Elisabeth Ben David-Hindler erzählte über die Entwicklung dieses Projekts, das nun schon in vielen Teilen des Alsergrunds die Geschichte sichtbar macht. Umrahmt wurde die Veranstaltung von der wunderbaren Musik von Margaritkes.

Danach besuchten die TeilnehmerInnen gemeinsam die vier neuen Stationen.

In der Tendlergasse 3 zeigte uns Frau Annie Schödlbauer, die im Alter von 93 Jahren zur Eröffnung gekommen war, die Fenster ihrer früheren Viv-a-vis Nachbarn, der Großeltern Helene Kluger-Langers. Obwohl sie sie nicht persönlich gekannt hat, hat sie sie öfters im Arne Carlsson Park gesehen, wo sie zum Lesen verweilten.

Auch Liesl März ergriff das Wort. Ihre Mutter spielte eine sehr große Rolle in der Kommunikation zwischen Helene Kluger-Langers Mutter und ihrer Familie. Über die Schweiz, wohin sie geflüchtet war, gingen alle Briefe.


Elisabeth Ben David-Hindler erzählte in der Canisiusgasse 20 die Geschichte ihrer mütterlichen Familie. Ihre Mutter Edith flüchtete mit 18 Jahren nach England und hat sich sehr darum bemüht, einen Arbeitsplatz und ein Visum für ihre Eltern zu organisieren. Als sie alle Papiere für sie beisammen hatte, war es zu spät, denn der Krieg hatte begonnen.

Über die Familie Müller, für die wir den Stein setzten, gibt es leider sehr wenige Informationen.

Diana und Eva Huppert sind in Venezuela aufgewachsen, wohin ihr Vater geflüchtet ist. Sie erzählten in der Liechtensteinstraße 95 die Geschichte ihres Großvaters Isidor, der sich aus ärmsten Verhältnissen kommend, zum Ingenieur heraufgearbeitet hat.

 


In der Berggasse 14 wohnte Emma Schwarz, Susanne Blatts Großmutter.

Hier verbrachte sie als einjähriges Kind ihre letzten Tage in Wien. Sie erzählte, wie tragisch der Abschied von Omama gewesen war, die vorgab, in Sicherheit zu sein, aber tief im Inneren wusste, dass sie ihre Familie nie wieder sehen würde.