Feierliche Eröffnung des 12.Teils des Weges der Erinnerung in der Leopoldsstadt am Sonntag den 16.09.2018

Am Nachmittag des 16. Septembers versammeln sich auf der Grünfläche beim Kafkasteg im zweiten Wiener Gemeindebezirk ungefähr 30 Personen, um an der Veranstaltung des Vereins “Steine der Erinnerung” teilzunehmen. Die Sonne scheint und Kinder spielen im Hintergrund, sie begleiten die Eröffnung mit lautem und fröhlichem Gelächter.

Roswitha Hammer eröffnet diesen Nachmittag mit einer kurzen Vorstellung des Vereins der “Steine der Erinnerung” und dankt den vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Besonderer Dank geht an den Lektor Rudolf Forster, an Peter Mlczoch und an die Grafikerin Jamila Böhm.

Roswitha Hammer erinnert an die Absicht der Gründerin Elisabeth David Hindler mit „Steine der Erinnerung“ nicht nur den tragischen Tod der ermordeten jüdischen MitbürgerInnen zu vergegenwärtigen, vielmehr diese Erinnerungen wieder mit Leben zu erfüllen.

In den Jahren der Existenz des „Vereins Steine der Erinnerung“ konnte auf 400 Plätzen 1400 Menschen gedacht werden, im zweiten Bezirk, der ehemaligen Mazzes-Insel allein, auf 220 Stationen.

Neben unserer langjährigen Unterstützerin Frau Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger nehmen heute auch weitere Mitglieder aus der Bezirkspolitik an der Eröffnung teil: Mag.a Katarzyna Bulman-Golubic, Nikolai Alexander und Nikolai Doris.

Frau Lichtenegger erzählt in ihrer Rede von dem Projekt, „Schreiben gegen das Vergessen“, in dem MitbürgerInnen die Namen der 66.000 österreichischen Opfer der Shoah mit Kreide auf die Hauptallee geschrieben haben.

Link zur Rede

Danach gehen die TeilnehmerInnen der heutigen Veranstaltung zur ersten Station in der Wehlistraße 218.

 

 

Familie Merl aus Wien und Linz sowie Familie Brillson aus New York gedenken Paula Merls, Chaje Feige Merls und Littman Merls.

 

In einer berührenden Darbietung singt Herr Merl in Begleitung seines Sohnes das jiddische Lied: Mir leben ejbig.

Herr Brillson rezitiert zum Abschluss das Totengebet Kaddisch.

 

 

 

 


Nun begibt sich die Gruppe die Ausstellungstraße hinunter bis zur nächsten Station an der Ausstellungsstraße 5.

Danny Allen, der Initiator dieses Steines der Erinnerung und seine Partnerin Maureen Kendall, gedenken Allens Großeltern Gustav und Elsa Spitz.

Hier befindet sich der Garten eines Gasthauses. An dieser Stelle war auch schon vor dem zweiten Weltkrieg ein Kaffeehaus und Danny Allen erzählt, wie sehr seine Großeltern und ihre Kinder diesen Platz in Wien geliebt haben, bevor sie dann auf dem Westbahnhof Abschied von einander nahmen, um sie auf Nimmerwiedersehen dem britischen Kindertransport zu übergeben.

Danny Allen und Partnerin Maureen Kendall.