Feierliche Eröffnung von 9 Stationen in der Leopoldstadt am 15. September 2019

An die 60 Personen sind an diesem sonnigen Tag in die Gebietsbetreuung Max Winter Platz gekommen, um an der Zeremonie teilzunehmen.

Das Ensemble Avanim (Daliah Hindler-Gesang, Karin Waniek-Gesang, Christoph Kögler-Akkordeon, Agnes Riha-Geige) sorgt für den musikalischen Rahmen und leitet die Feier mit dem „Lied des Bundes“ ein.

Anschließend begrüßt Roswitha Hammer alle BesucherInnen sehr herzlich und übergibt das Wort an Uschi Lichtenegger, die Bezirksvorsteherin. Sie betont, dass mehr als zwei Drittel aller deportierten Juden aus Wien ihren letzten Wohnort in der Leopoldstadt hatten. „Es lässt mich fassungslos zurück, was unser Bezirk innerhalb weniger schrecklicher Jahre für immer verloren hat.“ „Das Wissen über diese Geschehnisse ist das wirksamste Mittel zu verhindern, dass sie sich wiederholen.“

Am Ende ihrer Rede spricht sie über den sehr berührenden Antrag der Grünen und der SPÖ, dass der Park beim Elderschplatz nach Elisabeth Ben David-Hindler (Gründerin des Vereins Steine der Erinnerung) benannt werden soll.

Roswitha Hammer erklärt, wie wichtig das Gedenken an die Menschen ist, die hier gelebt und gewirkt haben. Mit den Steinen kehren sie wieder zu ihren Wohnorten zurück. Es ist ein spezielles Gedenken von Menschen für Menschen.

Anschließend eröffnen wir gemeinsam die einzelnen Stationen.


Stuwergasse 20/22

Der Initiator dieser Steine, Nikolaj Pahl, ist leider im April verstorben.

Wir gedenken aller ehemaliger Hausbewohner, die von hier vertrieben und ermordet wurden.

Dankenswerterweise hat Herr Alfred Mayr die Patenschaften zur Erinnerung an die HausbewohnerInnen, die im Haus gelebt haben, übernommen.


Sebastian-Kneipp-Gasse 1

Anneliese Steiner aus Wien mit ihren beiden Söhnen Matthias und Sebastian und Monika Celebi aus England mit ihren Kindern Sulia und Robin gedenken Jennö Steiners, ihres Onkels.

Matthias Beier und Monika Celebi erzählen aus dem Leben von Eugen, genannt Jennö. Leider wissen sie nicht viel, da der Vater und Großvater Wilhelm (Bruder vom Jennö) kaum über ihn gesprochen hat. Der Schmerz war zu groß.

Die Familie singt ein Lied und spricht das Kaddisch.


Praterstraße 66

Dominique Dubios aus England gedenkt seiner Urgroßtante Katharina Weiss.

Die Steine für Franz Massarek und Hans Einhorn wurden vom Verein “Steine der Erinnerung” initiiert.


Praterstraße 56

Siddy Rosenberg (USA), Sandy Leonard (Niederlande) und Miriam Met gedenken ihrer Großeltern Schulem und Sidonie Roths.

 

Frau Monika Muhr hat die Patenschaft für Valerie Ohrenstein übernommen.


Praterstraße 41

 

Peter Sichrovsky und Colleen, Axel, Lola und Mara Sichrovsky gedenken Peters Tante Agnes Sichrovskys und seiner Großmutter Ernestine  Sichrovskys.

Der Stein für Irma Meisel wurde vom Verein Steine der Erinnerung initiiert.

Um dem emotionalen Stress Paroli zu bieten, laden nach dieser Eröffnung die Familien Celebi und Steiner (aus England und Österreich) vor dem Stein auf einen Umtrunk mit Vodka und Schnaps ein, der gerne angenommen wird.


Nach der Mittagspause treffen wir wieder bei der Praterstraße 34 zusammen.

 

Hier gedenkt Wolfgang Gerold, Enkel, (Groß-)Neffe und Cousin, Eugenie und Heinrich Wagners. Familien aus Österreich, Deutschland, Israel und Italien sind vertreten.

14 Familienmitglieder aus Wien, Israel, München, Bologna und Wien sind hier, um den 11 Verwandten ihre Namen und ihre Würde wieder zurückzugeben.

Der Stein für Ernst Bock wurde vom Verein Steine der Erinnerung initiiert.


Schmelzgasse 10

Auch diese Station wurde von Wolfgang Gerold und Familie initiiert. Wir gedenken Melanie Goldbergers, Helene Feins, Gabriele und Richard Politzers und Erich und Liesl Bortsliebers.


Rotensterngasse 20

 

 

 

 

 

Hier gedenken Wolfgang Gerold, Izhak Schnell mit seiner Frau Gila und Tochter Yael aus Israel, Franziska und Julius Feldmanns sowie Leonora Herschmanns.


Rotensterngasse 23

Zwei Familien gedenken ihrer Angehörigen.

 

Gordon Gilderer und seine Frau Clare aus England gedenken Sofie Reiters, geb. Gilderer. Die beiden verteten die Familie, da Jennifer Evans und ihr Bruder, die alles initiiert und recherchiert haben nicht dabei sein können.

 

 

Dan Kohane aus Israel gedenkt seiner Großmutter Anastasia Lieblichs und seines Onkels Jakob Lieblichs. Er ist leider nicht anwesend, Frau Daliah Hindler spricht an seiner Stelle.