Gedenktafel

 

Tim und Tom Oberkofler, Neffen von Claudia Barton, und Pfarrer Mag. Willy Thaler enthüllen die Gedenktafel

Am 5. Juni 2009 enthüllte die evangelische Pfarre Am Tabor um 18 Uhr anlässlich ihres 100jährigen Bestehens im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ eine Tafel zum Gedenken an die jüdische Bevölkerung.

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Claudia Barton, die Initiatorin der Gedenktafel, dazu:

„Mich hatte schon immer die Rolle unserer Pfarrgemeinde während der Nationalsozialisten interessiert, umso mehr, als die meisten Unterlagen aus dieser Zeit verschwunden sind. Daher beschlossen wir anlässlich unserer heurigen 100 Jahr Feier eine Gedenktafel für unsere jüdischen Mitbürger anzubringen.
Der Enthüllung der Gedenktafel mit Frau Elisabeth Ben David-Hindler wird auch unser Bischof Dr. Michael Bünker beiwohnen.“

www.amtabor-evang.at

Den gemeinsamen Beratungen ging ein Besuch von Frau Elisabeth Ben David-Hindler in der Pfarrgemeinde voraus, bei dem sie das Projekt „Weg der Erinnerung“ vorstellte.

In unmittelbarere Nähe der ersten Stationen am Volkertplatz und auf Initiative der Gemeindevertreterin Claudia Barton stellt Elisabeth Ben David Hindler den von ihr 2005 gegründeten Verein „Steine der Erinnerung“, seine Arbeit, seine Ziele und die nächsten Projekte vor. Und erfährt auch wer den eigentlichen Anstoß für diese Einladung gegeben hat: der mittlerweile 12jährige Neffe Tim von Claudia Barton.

Der hatte seiner Tante 2005 aufgeregt die Steine gezeigt, von denen er in der Schule gehört hatte. Denn Elisabeth Ben David-Hindler hatte in „seiner“ Volksschule in der Vereinsgasse das Projekt am Volkertplatz präsentiert. Und Claudia Barton war davon so beeindruckt, dass sie spontan eine Patenschaft für einen Stein bei der U2-Station Taborstraße übernahm. Und drei Jahre später die Einladung in die evangelische Pfarrgemeinde Am Tabor initiierte. Und im Sommer 2009 wird jetzt anlässlich des 100jährigen Bestehens der evangelischen Pfarrgemeinde Am Tabor mit einer Gedenktafel der verfolgten, deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden in der Umgebung erinnert werden.

Diese kleine Geschichte zeigt, worum es auch bei den Steinen der Erinnerung geht – das Gedenken an die Wiener Opfer der Shoa wird getragen vom aktiven Einsatz der heutigen Bevölkerung – direkt und unmittelbar. Von der privaten Initiative 2005 bis heute : wie ein kleiner Stein, der ins Wasser geworfen wird, und Ringe im Wasser erzeugt, die immer größer werden. Warum ich das erzähle? Ich bin eine Schwester von Claudia Barton und mittlerweile ehrenamtlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Steine der Erinnerung tätig. Die Ringe sind schon groß geworden. Aber es gibt noch viel zu tun. Und die Zeit drängt.

Waltraud Barton

Rückfragehinweise: 0664 4011511 bzw.
und www.waltraud-barton.at